Die Abenteuer der Frau Bürger in Cardiff

Für die Magdeburger, Rostocker, Berliner und alle anderen die wissen wollen was es ausser fish und chips hier noch zu entdecken gibt.

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Location: Cardiff, Wales, United Kingdom

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Tuesday, November 21, 2006

von Kanten und Boppes


"Wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel piken"


http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,434183,00.html

Sunday, November 19, 2006

Nachholebedarf

Da ich gerade im Performance Analysis Lab sitze und meine heute aufgezeichneten Videos auf den Rechner ueberspiele, muesst ihr leider auf Umlaute und SZe (und sonstigen deutschen Kram) verzichten, dafuer gibt's aber endlich wieder Neuigkeiten.
Zu allerest den Nachtrag, dass wir das letze Water Polo Match grandios mit 11:3 gewonnen haben. Das ist jetzt allerdings schon ewig her, weil ich mich mit Nasennebenhoehlenentzuendung und verletztem Fuss seit Wochen nicht mehr zum Training traue. Daher war die Stimmung hier manchmal nicht besonders gut. Alles musste ich immer absagen - Training, Tanzen, Touren... .
Doch nachdem ich jetzt das zweite Mal Antibiotika bekomme und mein Fuss abgeschwollen ist und der blaue Fleck endlich gruen und gelb wird, hab ich es einfach gewagt am Punktspiel in Warwick mit den Cardiff Tigers (Volleyball) teilzunehmen. Und es war toll, es hat soo viel Spass gemacht endlich wieder auf dem Feld zu stehen. Mitte hab ich gespielt und die Baelle links und rechts verteilt und lang und kurz und auch mal ausserhalb des Feldes.
Cardiff 3 : 0 Warwick und Nottingham 3 : 1 Cardiff
Ja und ich muss erwaehnen, dass es mich sehr motiviert hat mich auch mal hinzulegen, wenn man merkt, dass sich alle den A*** aufreissen.
Nebenbei hab ich noch fuer meine work experience Videoaufnahmen gemacht, die ich eben gerade ueberspiele. Das klappt natuerlich alles nicht beim ersten Mal deswegen mache ich die ersten 40 Minuten gerade nochmal. Fein. Gut, dass ich heute gleich anfange sonst wuerde ich morgen sitzen, wenn ich bereits analysieren koennte, denn bis Mittwoch muss es fertig sein. Da faellt mir doch gerade ein, dass ich Dienstag arbeiten muss. Huiuiui.
Apropos Arbeit. Am Samstag war die Arbeit schoen (wenn man sich mal die heissen Teller wegdenkt). Hochzeit war angesagt, 126 Gaeste - diverse Vegetarier oder Nussallergiker oder andere Wehwehchen. Sehr interessant - bei der Feier einer Rugbyanhaenger Society, die nur aus Maenner bestand, gab's nicht einen einzigen, der irgendeinen speziellen Wunsch hatte. Egal, das haben wir auf jeden fall gut hinbekommen, keine Todesfaelle.
Die Tische waren glamouroes gedeckt, mit Federn geschmueckt, fuer jeden Gast gab's ein kleines Praesent und Seifenblasenflaeschchen und Knallbonbons auf jedem Tisch. Im Raum schwebte der Duft des Schokobrunnens (4 Stockwerke!!) und der Fruechte und Suessigkeiten drumherum.
Begruesst wurden die Gaeste mit einem Champagnerempfang. Die zuvor schoen aufgereihten Glaeser waren im Nu vergriffen. Plan B: einer musste immer rumgehen und nachschenken. Damit hab ich dann mehr als eine Stunde verbracht und bestimmt 15 Flaschen teuersten Champagner geleert (also in die Glaeser der Gaeste). Ich hab damit aber nur der Anweisung gefolgt: "Make them drunken!" Es war so eine tolle froehliche Stimmung.
Jetzt geh ich noch einen Tag zurueck - Freitag. Da war ich beim Rugby. Wales - Canada. Mit 74500 Zuschauern komplett ausverkauft, doch dafuer erstaunlich ruhige Stimmung, kaum Gesaenge oder Gebruelle, aber trotzdem beeindruckend. Schoenes Spiel - nur sehr deutlich 61:26 fuer Wales. Da wuerde mich ja wirklich mal inetressieren was da naechstes Wochenende abgeht, wenn die Wahren, die Einzigen, Sagenumwogenen All Blacks aus Neuseeland kommen. Die Tickets sind wohl bereits seit drei Monaten ausverkauft und kosten ab 45 Pfund (wir haben 10 bezahlt). Ich moechte aber auf jedem Fall zu dieser Zeit in einem Pub sein und mir dort das Spiel ansehen.
Ich werde berichten...

Thursday, November 09, 2006

Trash

das nenn ich mal trashig pink UND Kuhflecken ...
Man beachte auch diese niedlichen kleinen Kännchen auf dem Tischchen.

Hilton Job

Die Arbeit im Hilton war bisher noch nicht so anstrengend. Gleich zu Beginn wurde mir klar gemacht, dass der schöne Schein trügt. Hinter dem Personaleingang ist die Glitzerwelt zu Ende. Irgendwie hatte ich erwartet, dass mich jemand auf den ersten Metern begleitet mir zeigt wo ich meine Arbeitskleidung her bekomme und wo ich mein versprochenes freies Essen bekomme. Stattdessen hab ich mich allein durch die verwinkelten Gänge geschlichen und den Erstbesten festgehalten um ihn auszuquetschen. In der Wäscherei konnte ich mir dann irgendeine Jacke nehmen (keine Größenschilder, kein Spiegel in der Nähe, Knopf provisorisch festgebunden). Es stellte sich heraus, dass 90% der anderen auch ihre erste oder zweite Schicht hatten an diesem Tag und damit genausowenig Plan wie ich. Lustich. Die einzigen Wissenden waren ein paar Inder, die da höchstwahrscheinlich angestellt waren, vielleicht, möglicherweise. Wir bekamen dann doch noch eine kurze Einweisung in welche Richtung man serviert und, dass man dem Gast auf keinen Fall das Essen über'n Latz kippen soll. Ach. Gut, dass das nochmal erwähnt wurde, ich war mir diesbezüglich immer ein bisschen unsicher. Naja, dann betraten die gut betuchten Herrn irgendeiner walisischen Rugbyvereinigung auch schon den Raum. Mich hatte man doch glatt abgestellt am Eingang mit einem leeren Tablett zu stehen, falls schon jemand ein leeres Glas loswerden wollen würde. Die kamen übrigens alle gerade von der Bar (2m weiter) mit prall gefüllten Biergläsern. Einige haben mich sogar gefragt wofür ich da stehe... Grandios. Viel beschämender war jedoch, dass ich doch wirklich ein Tablett in der Hand hatte mit einer Serviette drauf mit zwei riesen Flecken. Soße oder so was. Da stand ich also in meiner viel zu großen Jacke und Soßenflecken - wo einen der weiße Riese eigentlich anstrahlen sollte von einer Serviette im Hilton Hotel... Ich konnte es echt nicht glauben. Eine sinnlose Aufgabe, ein leeres Tablett und Bratensoße.
Dann hatten wir die Aufgabe bekommen, wenn sich die Leute beginnen zu setzen ihnen die Serviette auf den Schoß zu legen. Wie dämlich ist das denn. So ging ich also nach und nach um den Tisch, an dem die Herren dichtgedrängt saßen, ihre Serviette in Triangelform gefaltet um den Bauch zu schnallen. Ich hab schon immer drauf gewartet, dass ich eine Serviette auffalten und mich die nächste Soße anlacht.
Es gab doch ein paar mehr sinnlose Rituale, aber der Anfang war echt der Kracher. Wir haben dann fleißig serviert und abgeräumt und die Gäbelchen und Löffelchen neu arangiert usw. Für ne halbe Stunde war ich dann plötzlich die einzige im Raum + 150 Gäste. Später stellte sich heraus, dass die anderen ne Pause gemacht haben... Sehr klug - alle zusammen. Naja, aber ich hab dass dann mal gemanaged da. ("..." ist auch an dieser Stelle schon wieder angebracht, denn einige Sachen sind hier einfach nur zum Kopfschütteln, Ausflippen oder Lachen - ich bevorzuge ja "Don't bother"). Als die dann wieder angetanzt sind hab ich dann erst mal meine Pause gemacht. Und sieheda, just in diesem Moment wurde das warme und kalte Buffet von einer andereillustren Runde abgeräumt. Ich hatte also zum Abendbrot: Pasta mit rote und orange Soße, Reis, Huhn, Pitabrot und ein paar Früchte von der Deko (Physalis, Himbeeren und Brombeeren - die waren göttlich). Den Rest des Abends haben wir dann Gläser und Besteck poliert und schlecht gebügelte Servietten gefaltet.
Hoffentlich trete ich damit niemandem auf den Schlüps und bin nächste Woche den Job los. Denn so kann er ruhig weiter gehen. Ist halt einfacher, wenn man sich nicht so'n Kopp um alles machen muss. Dann werden die frisch polierten Gläser halt wieder nass und bekommen doch Wasserflecken ... Wenn's die nicht stört, stört's mich ja schon mal gar nicht. Ein bisschen deutsche Ordnung hab ich ja schon angefangen einzuführen und mal leere Flaschen weggebracht und ihnen gezeigt, wie man ein ordentliches Wäschebündel schnürt ... ... ...

Thursday, November 02, 2006

Jörg + Anja + Peggy + Wales

Die letzten drei Tage bin ich kein vorbildlicher Student gewesen, aber dafür ein außerordentlicher Entdecker...
Meine beiden Besucher Jörg und Anja haben alle Vorzüge eines fahrbaren Untersatzes mit mir geteilt. Mit den Reiseführer und guten Tipps von meinem Professor im Gepäck haben wir uns am Dienstag auf den Weg gemacht die Küste im Süden zu erkunden. Unser erster Stop war Laugharne - ein kleines Küstendorf in dem der Dichter Dylan Thomas in einer Boothaus direkt am Wasser gelebt und gearbeitet hat. Die Idylle dort war kaum mehr zu toppen. Sonnenschein, Einsamkeit, Meer und saftiges Grüüün... Natürlich fehlte auch eine Burg nicht und handgefertigten Silberschmuck konnte man dort erwerben. Im krassen Gegensatz dazu haben wir mitten in der Walachei eine Kunstwohnwagenstadt entdeckt. Dicht an dicht standen die überdimensionalen Wohnwagen, die wie aus Plastik gepresst wirkten, aber der Schein der Reisemöglichkeit mit diesen Dinger sollte erhalten bleiben. Drumherum waren einige kleine Läden angesiedelt und natürlich eine Spielhalle und ein Kinderspaßparadies. Da kann man dann idyllisch seinen Sommerurlaub mit all den anderen Spinnern im Spielzeugwohnwagenpark verbringen, den betonierten Weg zum Strand herunterflanieren und sich auf dem harten Sand legen und warten bis die nächste Flut kommt... NeeNee.
Saundersfoot konnte unseren Glauben an wahre traditionelle Hafenstädtchen ein wenig verbessern. Doch muss man leider immer versuchen die billig Spielzeugläden und Ramschboutiquen und zu übersehen, um dann ein altes Restaurant und den originalen Kai zu entdecken. Sehr beeindruckt hat mich dort eine kleine Gallerie. Besonders die Farben und Plastizität der Werke von Duncan Macgregor und die Drucke von George Ioannou haben mich in ihren Bann gezogen.











Um nicht die kommenden Erlebnisse vernachlässigen zu müssen, folgt ab hier nur noch ein kurzer Abriss. Eine ausführliche Beschreibung inkl. Bilderpräsentation kann bei Jörg eingefordert werden oder dann nach meiner Rückkehr schriftlich bei mir persönlich. Sonst schreibe ich immer noch von letzter Woche, wenn hier diese Woche der Bär steppt...
Unsere Reise führte uns an diesem Tag noch bis nach Tenby und Pembroke. Ersteres konnte mit einem tollen Sandstrand aufwarten. Auf einer kleinen vorgelagerten schroffen Felsinsel, die man zu Fuß nur bei Ebbe erreichte, konnte man noch die Überreste einer kleinen Burg erspähen.








Trotz intensiver Planung des nächsten Tages, der Cardiff Sightseeing und Wandern einschließen sollte, sind wir in der Metropole hängen geblieben. Erst eine kleine Rundtour durch die Stadt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zwischendrin ein wenig Shopping und dann das Pflichtprogramm Cardiff Castle. Vorausschauenderweise hatte ich mir diese intensiven Besichtigungen (so richtig mit Reingehen und so...) bisher noch aufgespart, weil ich schon geahnt hatte, dass man das doch ideal mit Besuchern aus D. machen könnte – ganz schön gef*** eingeschädelt... Da ist einem mal richtig aufgefallen, dass Cardiff ganz schön zusammengewürfelt ist. Das fängt schon im Schloss an. Jeder Machthabende scheint dort im Stil der Zeit ein Stückchen dazu gebaut zu haben und zeigt sich auch 100m weiter im riesigen futuristischen Stadion, dass mitten in bereits bestehende Bauten gequetscht wurde.
Die Wandertour haben wir dann am nächsten Tag nachgeholt. Ein bisschen skeptisch war ich anfangs schon, weil ich ja eigentlich so gar nicht der Wandersmann bin, und dann auch nicht die Nervbacke sein wollte, die irgendwann keinen Bock mehr hat. Und viel mehr plagte mich noch das Gewissen doch weiter an meiner Belegarbeit für Biomechanik usw. zu arbeiten, denn die Zeit drängt. Doch Anjas Worte haben mich überzeugt und ich bin sehr froh diesen Tag nicht mit einem Tag vor dem Computer getauscht zu haben. Wir haben nämlich eine Wandertour zu vier Wasserfällen gemacht. Matschig und felsig war der Weg und auch immer berauf und bergab doch es erwartete uns ein toller Blick auf "tosendes" Wasser. Es war sogar möglich auf einem kleinen Weg hinter einem der Wasserfälle entlang zu gehen. Natürlich waren die Steine dort ganz schön slippy und ich hab die Gelegenheit genutzt mich hinzupacken. Das hat mir eine schöne Schürfwunde und einen Bluterguss am Schienbein gebracht und der Knöchel an der Innenseite ist momentan auch nicht zu sehen. Doch ich denke, dass es halb so wild ist, denn das Gehen macht keine Probleme, beim Arbeiten hab ich’s auch kaum gemerkt und Sport fällt ja eh momentan aus. Die Wanderung konnte ich auch noch erfolgreich beenden und den Schweinehund überwinden. Auf dem Heimweg sind wir tolle kleine Wege gefahren mit typischen walisischen Hügeln links und rechts und den zugehörigen unzähligen Schafen. So schön der Tag.
Am Nächsten sind die beiden leider schon wieder abgereist und haben sich noch in Richtung Oxford auf den Weg gemacht. Ich habe währenddessen fleißig gelesen und am Abend meine erste Schicht im Hilton Hotel absolviert.